Story 7: Digitalisierung der Fertigungsumgebung und ihre Potenziale
„Die Software CorsS hat unglaubliches Potenzial zur Weiterentwicklung“ – Rückblick und Ausblick mit Dr. Ulrike Fuchs, VP Strategy & Innovation
Dr. Ulrike Fuchs verantwortet bei asphericon mit ihrem Team alle Aktivitäten in der Applikationsberatung sowie die strategische Produktentwicklung und die Betreuung von F&E Projekten mit externen Partnern. Begonnen hat sie bei asphericon im Jahr 2010 als Head of Optical Design. Die zweifache Mutter ist studierte Physikerin und beschäftigte sich in ihrer Promotion mit der Wechselwirkung fokussierter ultrakurzer Laserpulse mit Kieselglas. Die Faszination für Physik wurde ihr bereits in die Wiege gelegt. Viele ihrer Familienmitglieder arbeiten in einer Tätigkeit mit physikalischem oder sogar optischem Hintergrund, sodass man im Hinblick auf die Verbundenheit zur Optik schon von familiärer Tradition sprechen kann. Wenn Frau Fuchs von ihrem Fachgebiet erzählt, wird ihre Stimme warm. Mit Leidenschaft spricht sie über ihre Forschung und ihr Team, mit dem sie die Grenzen des Möglichen ständig erweitert. Kein Wunder also, dass sie zusätzlich zum Job ehrenamtlich in verschiedenen Positionen von Fach- und Branchenverbänden tätig ist. 2019 wurde Ulrike Fuchs zum Fellow Member der Optical Society (OSA), dem führenden Fachverband für Optik und Photonik, gewählt – eine Auszeichnung, die sie für ihre herausragenden und nachhaltigen Forschungsbeiträge erhalten hat.
Ulrike Fuchs ist in viele interne Prozesse involviert, hierzu zählt z.B. Messtechnik.
Ihren Schwerpunkt bei asphericon setzt Dr. Ulrike Fuchs auf die Entwicklung von anspruchsvollen Optikdesigns für asphärische und freigeformte Optiksysteme und verbindet diese mit Fragen der Fertigung und Vermessung. Ihr Ziel: Die Erarbeitung von Konzepten, die eine Vorhersage der Systemleistung während optischer Design- und Toleranzprozesse ermöglichen. „Als Physikerin habe ich einen sehr hohen physikalischen Spieltrieb und in den letzten zehn Jahren für das digitale Herzstück der asphericon, die Software CorsS, weitere Features entwickelt. Wir können mittlerweile viele Daten aus dem System abrufen und für Simulationen nutzen, die der Realität sehr, sehr nahekommen. Das hilft uns, bessere Einzelkomponenten und Systeme für unsere Kunden zu fertigen.“
Bei asphericon interessieren sie vor allem die kreativen Möglichkeiten in ihrem Fachgebiet. Während in traditionellen Optikfirmen eingefahrene Prozesse laufen, gibt es hier Freiheit zur Gestaltung und Entwicklung. Das mag auch daran liegen, dass asphericon eigentlich als Software-Start-up gegründet wurde, welches die Fertigung der Linsen mit übernahm. „Die Prozesse sind durch unsere Software stark vereinfacht und vereinheitlicht worden. Die Software beinhaltet unser ganzes Fertigungswissen aus vergangenen Projekten. Meine Faszination für unsere Software liegt auch in der hohen Präzision begründet.“ Oft komme es nur darauf an, welche Fragen man an die Datenbank richte, um die geeignete Lösung zu erhalten oder Schlussfolgerungen für die nächste Produktion abzuleiten. „Das Tool hat unglaubliches Potenzial zur Weiterentwicklung und Mehrwerte für die Kunden“, sagt Fuchs zum CorsS. Das Feedback der Kunden bestätigt das hohe Qualitätslevel: „Heute sehen wir immer mehr, dass die Qualität der Produkte die Kunden anzieht und die Menschen diese Aspekte mit asphericon verbinden.“
Die enge Zusammenarbeit aller Unternehmensbereiche fördert die Weiterentwicklung der firmeneigenen Software.
Fragt man Frau Fuchs, wo die Reise in den nächsten Jahren hingehen kann, fällt ihr viel ein, wobei ein Thema ganz besonders hervorsticht: Künstliche Intelligenz. KI birgt für sie große Vorteile, nicht nur technologischen Fortschritt, sondern auch echte Erleichterungen für ihr Team und die Kollegen bei asphericon. „Wenn wir es schaffen, dass das System CorsS selbst lernt und verschiedene Aspekte und Daten gegeneinander gewichten kann, können unsere hochausgebildeten Fachleute bei asphericon ihre Arbeitszeit für wichtige neue Dinge oder schwierige Sachverhalte nutzen.“ Automatisierung und KI werden in der Zukunft einen großen Gewinn im Arbeitsleben bringen. Ergebnisse werden vergleichbarer und Menschen entlastet. Bereits jetzt bietet die Software immense Vorteile: digitales Optikdesign, Fertigung, Vermessung, Technologien, Vertrieb und die Abstimmung zwischen den Bereichen. Alles, was bei asphericon passiert, wird digital ausgetauscht und archiviert.
Ulrike Fuchs blickt stolz zurück, wenn es um die Entwicklung der Asphäre im Bereich Optikdesign der letzten 20 Jahren geht. Als sie damals begann, sich mit Optikdesign zu beschäftigen, war die Verwendung von Asphären noch nicht üblich. Heute finden sich Asphären überall und man kommt nicht um deren Einsatz herum. Fuchs unterstreicht: „Inzwischen kann man Asphären auf einem extrem hohen Level fertigen und man hat die früheren Einschränkungen nicht mehr. Ich bin sehr froh, dass asphericon zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen hat“.