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Story 3: 2004. Sprachlos in Paris

„Ihre Linse ist besser als wir messen können“. So klingt ein Kundenkompliment aus Frankreich – und wir haben es uns verdient. Sieben Tage Nervenkitzel bis zum Höhenflug in Paris… Der Weg zum ersten Großauftrag. Der Durchbruch für das junge Start-up.


Fertigung der Testlinsen in Rekordzeit – CEO Sven Kiontke in der Werkstatt

Dienstag: „Wir freuen uns auf Ihren Besuch.“ Die Anfrage von einem französischen Kunden kommt unerwartet, aber zum richtigen Zeitpunkt. Ein Deal könnte was Großes bedeuten. „Wir brauchen den Auftrag“, schießt es mir durch den Kopf, „und wir kriegen ihn.“ Das Team ist gut gelaunt, euphorisch, richtig aufgekratzt. Ein Masterplan muss her. Wir entschließen uns, den Kunden mit einem realen Muster zu überzeugen. Gefertigt und geliefert in nur 6 Tagen.

Donnerstag: Wir sind rastlos, 18h-Tage, schlechter Schlaf. Das Material dürfte heute geliefert werden. Wir bereiten alles vor. Unser Plan: In Rekordzeit eine Testlinse fertigen und sie in vier Tagen in Paris vorführen. Ambitioniert. Oder unrealistisch? Je öfter wir drüber sprechen, desto irrwitziger klingt es.

Freitag: Eine Seite der Asphäre wurde auf das Wunschmaß gebracht. Die andere passen wir morgen an. Gut Ding will Weile haben? Wir brauchen eiligst die Perfektion.


Fertigung der Testlinsen in Rekordzeit – CEO Sven Kiontke in der Werkstatt

Einblick in die erste Fertigungsumgebung

Samstag: Die zweite Seite der Asphäre ist fertiggestellt.

Sonntag: Punktlandung. Die Linse ist sicher verstaut. Gemütlicher Sonntag … Fehlanzeige. Fast gleichzeitig fallen drei Autotüren ins Schloss. „Mit einem Taxi nach Paris …“, schmettert der Kollege am Steuer. „Noch 16 Stunden bis zum Rendez-vous“, grinse ich in den Rückspiegel zurück. Auf der Autobahn zieht es mir die Augen zu.

Montag: Stau auf dem Pariser Ring kurz nach Mitternacht. Rote Lichter soweit das Auge reicht. Sollten wir wirklich am Verkehr scheitern? „Nerven behalten“, animiere ich die Jungs und meine vor allem mich selbst. 9 Uhr in Paris. Unsere Asphäre liegt in der Testabteilung.

Test.
Vermessung.
Erneuter Test.


Einblick in die erste Fertigungsumgebung

Das französische Team scheint irritiert. Wir verstehen nichts in all dem Gemurmel. Dann herrscht plötzlich Stille, bis uns erklärt wird: „Ihre Linse ist zu genau. Sie ist besser als wir messen können.“ Voilà.

Zwei Wochen später: „Wo bleibt die finale Zusage des Kunden?“ Man wollte sich melden, schnellstmöglich. Aber die Nachricht per UPS lässt auf sich warten. Sie reist fehlgeleitet um die halbe Welt, als müsste jeder von unserem Siegeszug erfahren: Unsere Linsen sind präziser als die Messtechnik erlaubt! Endlich, eine Kopie des Vertrages aus Paris erreicht uns. Das Ziel unserer Träume: der erste Großauftrag für unser Start-up. Freude, Stolz, wir liegen uns in den Armen. Der Durchbruch für unsere asphericon.

AFeier des ersten großen Erfolges mit Pizza und Wein – mittlerweile gibt es dafür die Original asphericon-Tassen ;)
Feier des ersten großen Erfolges mit Pizza und Wein – mittlerweile gibt es dafür die Original asphericon-Tassen ;)