Story 2: Herausforderungen annehmen. Hindernisse überwinden
Aller Anfang ist schwer oder um es mit Mark Twains‘ Worten zu sagen „Der Mann mit einer neuen Idee ist ein Spinner, bis diese sich als erfolgreich erweist.“
Wie asphericon die eigene Idee beweisen konnte…
„Immer mehr Hightech-Firmen trudeln in der Todeszone. Börsenexperten prophezeien: Nur jedes fünfte Unternehmen am Neuen Markt wird überleben“, titelt das Magazin der Spiegel im April 2001 und beschreibt damit den Niedergang des Hypes um die deutsche Hightech-Börse. Dieser „Neue Markt“ steckte seit dem Jahr 2000 in einer tiefen Krise. Der ersehnte Gründerboom ebbte ab.
Einen Monat nach dieser hellseherischen Schlagzeile wird in Jena asphericon gegründet - ein Technologie-Startup, das die Optik-Branche mit smartem Fertigungsmanagement revolutionieren will. Für asphericon stand alles auf ‚Go!‘ – ausgenommen die Finanzierung der benötigten millionenteuren Fertigungsanlage. Den fehlenden Investitionswillen spüren nun auch die drei Gründer.
Nach dem 11. September 2001 verschlechtert sich die Lage weiter: willige Kapitalgeber sind plötzlich Mangelware. Statt Risikobereitschaft schlägt den drei Gründern jetzt wiederholt monetäre Zurückhaltung entgegen. Selbst der Thüringer Innovationspreis, den sie mittlerweile für ihre überzeugende Geschäftsidee erhalten haben, kann potenzielle Geldgeber nur bedingt überzeugen. Ob sie stattdessen nicht einen Beweis liefern könnten, dass ihr innovatives Linsenbearbeitungsverfahren auch in der Praxis funktioniert? Liebend gern – nur wie, ohne die dafür erforderlichen, ungeheuer teuren Maschinen?
Sven Kiontke und Thomas Kurschel testen asphericon's Software, das Herzstück des Unternehmens
Den Ausweg aus dieser verzwickten Situation finden die drei Gründer zu guter Letzt beim Optikmaschinen-Hersteller OptoTech, der ihnen während der Betriebsruhe an den Wochenenden die Nutzung des firmeneigenen Vorführraumes erlaubt. Also nutzen die Gründer jede mögliche Minute im Maschinenpark, um bis Montag in der Früh ihre ersten Asphären-Prototypen zu bearbeiten und den Code für die Software anzupassen. Die freien Wochenenden waren zu Arbeitstagen geworden.
Und tatsächlich zahlen sich die langen Schichten aus: Die Kapitalgeber sind von den Ergebnissen ihrer Arbeit schließlich genauso überzeugt, wie ein erster großer Kunde: der Auftraggeber der angefertigten Prototypen.
2003 können Sven Kiontke und seine beiden Mitstreiter so endlich ihre eigenen Maschinen kaufen – natürlich bei OptoTech – und ihre mittlerweile gut ausgereifte Geschäftsidee in die Tat umsetzen. „Ab diesem Zeitpunkt ging es immer weiter bergauf, bis zu dem Punkt, an dem wir heute angekommen sind“, berichtet Alexander Zschäbitz. Wenn eine Idee funktioniert, lohnt es sich dranzubleiben und seine Visionen zu leben.
Anlieferung der ersten eigenen Maschine für asphericon