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Story 11: Zusammen, was zusammen gehört: asphericon bezieht das neue Headquarter

Ein Umzug ist eine logistische Herausforderung mit der Aussicht auf garantiertes Chaos – oder mit einem anderen Wort: stressig. So gut man auch plant, es geht mit Sicherheit etwas kaputt, verloren oder einfach nur schief. Ein Umzug birgt aber auch die Chance auf einen Neuanfang, die Hoffnung auf positive Veränderung und Weiterentwicklung der eigenen Möglichkeiten. Potenzieren Sie Ihre Erwartungen und Erfahrungen bisheriger Umzüge bitte um millionenschwere Maschinen mit über einer Tonne Gewicht, dann verstehen Sie die Dimension der Herausforderung.

Bild 1: Hier entstehen Visionen. Bauland der heutigen Firmenzentrale im Jahr 2010
Bild 1: Hier entstehen Visionen. Bauland der heutigen Firmenzentrale im Jahr 2010

Blicken wir zurück ins Jahr 2011, als das erste eigene Firmengebäude inklusive Fertigungsstätte fertig für den Einzug war. Ca. 5 Millionen Euro Investitionen und jede Menge Ideen sind in den neuen Standort im Jenaer Gewerbegebiet „JenA4“ geflossen. Die bisher gemieteten Räumlichkeiten im Technologie- und Innovationspark Jena (kurz: TIP) wurden für das wachsende Unternehmen zu eng und die neue Produktionsfläche mit über 1600 qm versprach beste Voraussetzungen für steigende Fertigungskapazitäten. Natürlich freute man sich zudem sehr auf das neue, eigene Firmenzuhause. Zukünftig sollte an einem Standort gemeinsam geforscht, entwickelt und gefertigt werden. Der angeschlossene Bürokomplex mit ca. 600 qm Fläche hob die Trennung zwischen Produktion und Verwaltung auf und sorgte dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mirarbeiter im Unternehmen stärker an allen Prozessen beteiligt wurden. Das Zusammenwachsen der bisher getrennten Bereiche wurde durch die Grundstruktur der modernen Architektur begünstigt. Diese ist auf Kommunikation ausgelegt und ermöglicht allen Kolleginnen und Kollegen einen Austausch sowie eine optimierte Teilhabe.

Bild 2: Spatenstich Anfang 2011. CEO’s Sven Kiontke und Alexander Zschäbitz untern anderem Umgeben vom damaligen Bürgermeister Albrecht Schröter (3. v. li.) und dem Geschäftsführer der Jenaer Wirtschaftsförderung Wilfried Röpke (2. v. re)
Bild 2: Spatenstich Anfang 2011. CEO's Sven Kiontke und Alexander Zschäbitz untern anderem Umgeben vom damaligen Bürgermeister Albrecht Schröter (3. v. li.) und dem Geschäftsführer der Jenaer Wirtschaftsförderung Wilfried Röpke (2. v. re)

Ein weiterer Fokus beim Neubau lag auf umweltgerechtem, intelligentem Bauen: Photovoltaikanlagen auf dem Firmendach und die Nutzung von Prozessabwärme für die Heizung der Räumlichkeiten. Von der ökologisch nachhaltigen Planung des Firmensitzes profitiert asphericon noch heute und baute diesen Ansatz in den letzten Jahren um verschiedene Angebote der Elektromobilität weiter aus. So konnte 2016 eine der ersten Ladesäulen in Jena direkt vor dem Firmengebäude installiert und mit einem Fuhrpark aus E-Autos komplettiert werden.

Bild 3: Ein Blick aufs Dach. Mit Hilfe der eigenen PV Anlage produziert asphericon seit 2014 selbst Strom, z.B. für die Versorgung der eigenen Elektrofahrzeuge.
Bild 3: Ein Blick aufs Dach. Mit Hilfe der eigenen PV Anlage produziert asphericon seit 2014 selbst Strom, z.B. für die Versorgung der eigenen Elektrofahrzeuge.

Als die neue Unternehmenszentrale nach nicht einmal einem Jahr Bauzeit im Oktober 2011 bezugsfertig war, konnte der logistische Clou beginnen und die Transporte in das neue Headquarter organisiert werden. Innerhalb einer Woche sollte der Umzug stattfinden, damit die Fertigung wieder starten und die Kundenaufträge trotz des Umzugs erfüllt werden konnten. Alle mussten anpacken, um den ambitionierten Zeitplan zu wuppen. Neben unzähligen Kartons zogen neue, effiziente Fertigungslinien in den Neubau ein. Auch die Maschinen aus der bisherigen Produktion mussten an den neuen Standort gebracht und installiert werden – allesamt echte Schwergewichte.

Bild 4: Die Kisten sind gepackt. asphericon ist bereit für einen neuen, großen Abschnitt in der Unternehmensgeschichte
Bild 4: Die Kisten sind gepackt. asphericon ist bereit für einen neuen, großen Abschnitt in der Unternehmensgeschichte

Mit der Bewegung von tonnenschweren Maschinen hatte asphericon bereits ausgiebig Erfahrungen gesammelt. Ein paar Jahre zuvor hatte die Lieferung einer neuen, sehr teuren Maschine für Aufregung gesorgt. Diese sollte mittels eines Staplers vom Lkw in die Fertigung transportiert werden. Alles kein Problem, der Stapler war bestellt und einsatzbereit. In der Nacht zuvor regnete es stark, Wege und Straßen waren nass und rutschig. Auch das war kein Problem. Der Lkw mit der langersehnten Maschine bog am Morgen in die Einfahrt, parkte und das Abladen konnte beginnen. Eigentlich. Anstatt die Maschine zu heben, bäumte sich der Gabelstapler jedoch gefährlich auf. Die Maschine war stärker. Der Produktionsleiter der asphericon hing sich kurzerhand mit all seiner Kraft an den Stapler, um ihn wieder auf den Boden zu ziehen. Doch der „zu optimistischen“ Kalkulation konnte auch er nichts entgegensetzen – ein Stapler mit 5 Tonnen Hubkraft wäre notwendig gewesen und wurde spontan organisiert. „Heute kann man darüber lachen, aber damals war das reiner Nervenkitzel.“, erinnert sich CEO Alexander Zschäbitz. Als bemerkenswert zu erwähnen sei hier noch, dass der engagierte Produktionsleiter später Beauftragter für Arbeitsschutz im Unternehmen wurde. ;)

Bild 5: Anlieferung der schweren Maschinen mit dem Gabelstapler - diesmal lief alles glatt ;)
Bild 5: Anlieferung der schweren Maschinen mit dem Gabelstapler - diesmal lief alles glatt ;)

Aus Fehlern lernt man. Beim großen Umzug 2011 ging alles gut und das neue Gebäude konnte im November mit einer großen Feier eingeweiht werden. asphericon ist seither kontinuierlich gewachsen und begann bereits fünf Jahre später die Überlegungen zur Erweiterung der Produktionsfläche von 2.300 qm auf 5.000 qm. Die Entwicklung vom Start-up zum etablierten Technologieführer ist geglückt. Mittlerweile ist das Unternehmen mit 50 Mitarbeitern im Jahr 2011 zu einem starken Team von über 170 Mitarbeitern an drei Standorten weltweit gewachsen. An die Geschichte vom sich aufbäumenden Gabelstapler erinnern sich die „alten Hasen“ jedoch gern mit einem Schmunzeln zurück. Und da das Team diesen und andere Meilensteine gewuppt hat, steht der Eröffnung eines weiteren Produktionsstandortes nichts mehr entgegen, oder?

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