High-End-Finishing Verfahren im Überblick
Korrekturverfahren Teil 4 - Ein abschließender Vergleich
Inhalt
Bei einer Gegenüberstellung der drei vorgestellten High-End-Finishing Verfahren zeigt sich, dass jedem Politur-Verfahren besondere Vorteile zugeschrieben werden können. Je nach Fertigungsanforderung, Material oder geforderter Genauigkeit kann jedes der vorgestellten High-End-Finishing Verfahren im Endergebnis überzeugen.
Zusammenfassung der Korrekturverfahren ION-Finishing, MRF und Ångström-Politur
Folgende Tabelle fasst die drei vorgestellten Korrekturverfahren kurz zusammen:
ION-Finishing | MRF | Ångström-Politur | |
---|---|---|---|
Verfahren | Ionenstrahlätzen mittels punktuellen Ionenbeschuss korrigiert lokal den Formfehler | Abrasive magnetorheologische Suspension korrigiert lokal den Formfehler | Optimierter CNC-Polierprozess korrigiert Rauheiten im kurzwelligen Ortsfrequenzbereich auf ein Minimum |
Vorteile | Bearbeitung ist frei von chemischen Einflüssen, daher auch fragile Materialien bearbeitbar | Hohe Wiederholbarkeit und Determinismus | Sehr geringe Oberflächenrauheitswerte, minimale Reststreuungen |
Korrektur | Langwellige Fehler | Kurz- und langwellige Fehler | Kurzwellige Fehler (mittlere bis hohe Ortsfrequenzen) |
Anwendung | Kleinere Stückzahlen | Mittlere bis hohe Stückzahlen | Kleine bis hohe Stückzahlen |
Aufwand (3er Skala) | *** (höher) | ** (mittel) | ** (mittel) |
Das ION-Finishing ist besonders vorteilhaft für die Politur von Materialien, die nicht mit chemischen Einflüssen in Berührung kommen dürfen (z.B. Verbindung mit H2O). Die MRF-Technologie zeichnet sich durch ein breites Korrekturspektrum im kurz- sowie im langwelligen Bereich aus und gilt damit als eine Art „Allrounder der Politurverfahren“. Die Ångström-Politur überzeugt durch besonders geringe Reststreuungen und minimalste Rauheitswerte.
Zur besseren Veranschaulichung der Wirksamkeit der Verfahren dient die folgende Abbildung (Abb. 1). Hierin wird die laterale Frequenz, d. h. die kurz- bis langwelligen Fehler der optischen Oberflächen, mit der Korrektureffizienz, also der Wirksamkeit der Politurkorrektur an der zu bearbeitenden optischen Oberfläche, qualitativ für jedes High-End-Finishing Verfahren dargestellt. Die grauen geschwungenen Linien stellen dabei anschaulich den Übergang der kurzen zu den langen Wellenlängen dar. Ersichtlich ist, dass die Kurve des MRF-Verfahrens (hellblaue Linie) sowohl im kürzeren als auch im langwelligeren Bereich für die Politur genutzt werden kann, jedoch nicht für den mittleren Wellenlängenbereich. Die Kurve der Ångström-Politur (dunkelblaue Linie) befindet sich im kurzen bis mittleren Wellenlängenbereich. Auffällig ist, dass die Kurve im kurzwelligen Bereich eine höhere und längere Effizienz im Vergleich zum MRF-Verfahren aufweist. Dies erklärt auch, warum das Ångström-Politurverfahren im kurzwelligen Bereich besonders gute Rauheitswerte generieren kann. Das ION-Finishing (orangefarbene Linie) ist im langwelligen Bereich am effektivsten und erzielt sehr gute Rauheitsergebnisse.
Abb. 1: Effizienz der High-End-Finishing Verfahren in Abhängigkeit der vorhandenen Kurz- bis langwelligen Fehler
Die Entscheidung, welche Form des High-End-Finishings für die Politur gewählt wird, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig sind vor allem die spezifischen Kundenanforderungen, in deren Abhängigkeit asphericon die effizienteste Lösung für jeden Kunden findet. Je nach Material und geforderter Genauigkeit realisieren die unterschiedlichen High-End-Finishing Verfahren optimierte Lösungen für beste Oberflächenqualitäten verschiedenster Optiken.