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High-End-Finishing Verfahren im Überblick

Korrekturverfahren Teil 4 - Ein abschließender Vergleich

Lesezeit: 2 min - Wörter: 410

Bei einer Gegenüberstellung der drei vorgestellten High-End-Finishing Verfahren zeigt sich, dass jedem Politur-Verfahren besondere Vorteile zugeschrieben werden können. Je nach Fertigungsanforderung, Material oder geforderter Genauigkeit kann jedes der vorgestellten High-End-Finishing Verfahren im Endergebnis überzeugen.

Zusammenfassung der Korrekturverfahren ION-Finishing, MRF und Ångström-Politur

Folgende Tabelle fasst die drei vorgestellten Korrekturverfahren kurz zusammen:


ION-Finishing MRF Ångström-Politur
Verfahren Ionenstrahlätzen mittels punktuellen Ionenbeschuss
korrigiert lokal den Formfehler
Abrasive magnetorheologische Suspension
korrigiert lokal den Formfehler
Optimierter CNC-Polierprozess korrigiert Rauheiten im
kurzwelligen Ortsfrequenzbereich auf ein Minimum
Vorteile Bearbeitung ist frei von chemischen Einflüssen,
daher auch fragile Materialien bearbeitbar
Hohe Wiederholbarkeit und Determinismus Sehr geringe Oberflächenrauheitswerte,
minimale Reststreuungen
Korrektur Langwellige Fehler Kurz- und langwellige Fehler Kurzwellige Fehler (mittlere bis hohe Ortsfrequenzen)
Anwendung Kleinere Stückzahlen Mittlere bis hohe Stückzahlen Kleine bis hohe Stückzahlen
Aufwand (3er Skala) *** (höher) ** (mittel) ** (mittel)

Das ION-Finishing ist besonders vorteilhaft für die Politur von Materialien, die nicht mit chemischen Einflüssen in Berührung kommen dürfen (z.B. Verbindung mit H2O). Die MRF-Technologie zeichnet sich durch ein breites Korrekturspektrum im kurz- sowie im langwelligen Bereich aus und gilt damit als eine Art „Allrounder der Politurverfahren“. Die Ångström-Politur überzeugt durch besonders geringe Reststreuungen und minimalste Rauheitswerte.

Zur besseren Veranschaulichung der Wirksamkeit der Verfahren dient die folgende Abbildung (Abb. 1). Hierin wird die laterale Frequenz, d. h. die kurz- bis langwelligen Fehler der optischen Oberflächen, mit der Korrektureffizienz, also der Wirksamkeit der Politurkorrektur an der zu bearbeitenden optischen Oberfläche, qualitativ für jedes High-End-Finishing Verfahren dargestellt. Die grauen geschwungenen Linien stellen dabei anschaulich den Übergang der kurzen zu den langen Wellenlängen dar. Ersichtlich ist, dass die Kurve des MRF-Verfahrens (hellblaue Linie) sowohl im kürzeren als auch im langwelligeren Bereich für die Politur genutzt werden kann, jedoch nicht für den mittleren Wellenlängenbereich. Die Kurve der Ångström-Politur (dunkelblaue Linie) befindet sich im kurzen bis mittleren Wellenlängenbereich. Auffällig ist, dass die Kurve im kurzwelligen Bereich eine höhere und längere Effizienz im Vergleich zum MRF-Verfahren aufweist. Dies erklärt auch, warum das Ångström-Politurverfahren im kurzwelligen Bereich besonders gute Rauheitswerte generieren kann. Das ION-Finishing (orangefarbene Linie) ist im langwelligen Bereich am effektivsten und erzielt sehr gute Rauheitsergebnisse.


Abb. 1: Effizienz der High-End-Finishing Verfahren in Abhängigkeit der vorhandenen Kurz- bis langwelligen Fehler
Abb. 1: Effizienz der High-End-Finishing Verfahren in Abhängigkeit der vorhandenen Kurz- bis langwelligen Fehler


Die Entscheidung, welche Form des High-End-Finishings für die Politur gewählt wird, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig sind vor allem die spezifischen Kundenanforderungen, in deren Abhängigkeit asphericon die effizienteste Lösung für jeden Kunden findet. Je nach Material und geforderter Genauigkeit realisieren die unterschiedlichen High-End-Finishing Verfahren optimierte Lösungen für beste Oberflächenqualitäten verschiedenster Optiken.



Über den Autor

Thomas Hegenbart
Thomas Hegenbart studierte Wirtschaftswissenschaften an der Friedrich-Schiller Universität Jena und promovierte im Bereich Marketing.